„Das riecht stark nach Ungleichbehandlung“
Volt-Stadträtin erkundigt sich nach “Express-Einbürgerung” von Profisportlern
Am 28. August 2025 teilte die Landeshauptstadt Dresden in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit den Dresdner Eislöwen mit, dass die Eishockey-Profispieler Drew LeBlanc und Trevor Parks die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben.
„Das ist im doppelten Sinne eine positive Nachricht für Dresden“, findet Jessica Roitzsch (Volt), sportpolitische Sprecherin der PVP-Kooperation. „Mit der Staatsbürgerschaft sind LeBlanc und Parks nun ganz offiziell in ihrem neuen Zuhause angekommen. Gleichzeitig sind die Eislöwen nun kurz vor Saisonstart am 9. September flexibler im Zusammenstellen ihrer Mannschaft.“
Da die Regeln der Deutschen Eishockeyliga maximal 11 sogenannte Importspieler, also Spieler mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit, pro Kader erlauben, kann der Dresdner Eishockey-Club nun neue Profis aus dem Ausland anwerben. Diesen „Trick“ nutzten die Eislöwen schon in der vorherigen Saison. So erhielten die drei schwedischen Spieler Suvanto, Karlsson und Rundqvist 2024 die deutsche Staatsangehörigkeit.
„Irritiert waren wir allerdings von den Aussagen der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit den beiden letzten Einbürgerungsverfahren“, so Roitzsch. „Während wir in diesen Fällen von offenbar 6 bis 8 Monaten Prüfungszeit sprechen, wird man auf der Homepage der Landeshauptstadt auf eine über zweijährige Wartezeit hingewiesen. Das riecht stark nach Ungleichbehandlung. So sehr ich den Eislöwen ihre nun erhaltene Flexibilität gönne, darf es nicht sein, dass tausende Dresdner:innen jahrelang auf die Bearbeitung ihrer Anträge warten müssen, während sich einige wenige aufgrund eines Promi-Status vordrängeln dürfen.“
Die Volt-Stadträtin hat deshalb eine Anfrage an den Oberbürgermeister formuliert, um zu erfahren, wie schnell diese „Express-Einbürgerungen“ konkret waren, und welche Faktoren den Prozess verkürzt haben.
„Und wer weiß, vielleicht entdeckt die Verwaltung beim Hinterfragen dieses Vorgangs eine Möglichkeit, den Einbürgerungsprozess für alle zu beschleunigen.“
Zur Anfrage:
Einbürgerung von Profisportlern (AF0725/25) – PVP-Kooperation: „Das riecht stark nach Ungleichbehandlung“